Heilpraktiker für Psychotherapie
Ein Heilpraktiker für Psychotherapie hat nach Bestehen der Heilpraktikerprüfung beim Gesundheitsamt (z.B. in Nürnberg oder Ansbach) die Erlaubnis erhalten, Menschen mit psychischen Leiden eigenverantwortlich zu behandeln. Sein Wirkungsbereich entspricht also dem eines psychologischen Psychotherapeuten
Aufgrund fehlender Ausbildungsregelungen sind die Qualifikationen der heilpraktischen Therapeuten sehr unterschiedlich. Neben gut qualifizierten Therapeuten mit einer mehrjährigen psychotherapeutischer Ausbildung an einem anerkannten Ausbildungsinstitut gibt es in Nürnberg auch weniger gut ausgebildete Therapeuten. Deshalb empfehle ich, sich genauer nach der Ausbildung und der Erfahrung des Therapeuten zu erkundigen.
Da ein Heilpraktiker für Psychotherapie an keine Ausbildungsrichtlinien gebunden ist, hat dieser die Chance, sich auf alternative Psychotherapieverfahren zu spezialisieren. Die Bandbreite ist groß: So finden sich in Nürnberg auf der einen Seite Heilpraktiker, die Therapieverfahren anbieten, die inzwischen wissenschaftliche anerkannt sind aber noch nicht von den Krankenkassen übernommen werden (wie Hypnosetherapie, Gestalttherapie oder körperorientierte Verfahren). Auf der anderen Seite gibt es auch Angebote, die Kritiker ehr in den Bereich der Esoterik einordnen.
Wenn Sie die Behandlung bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie in Betracht ziehen, ergibt sich daraus der Vorteil, dass Sie eine größere Auswahl an Therapeuten und Methoden haben. Die Wartezeiten auf einen freien Therapieplatz sind meist erheblich kürzer als bei einem Psychotherapeuten.
In bestimmten Ausnahmefällen bezahlt die Krankenkasse Psychotherapie bei einem Heilpraktiker. Ansonsten müssen Sie die Behandlung selbst zu bezahlen. Dadurch müssen auch keine Berichte und Gutachten verfasst werden. Ihr Name taucht in keiner Versicherungsakte auf. Beim Abschluss von bestimmten Versicherungen (z.B. private Krankenversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung) kann dies von Vorteil sein, denn Sie ersparen sich erhöhte Beiträge oder Nichtannahme. Auch bei der Bewerbung für bestimmte Berufe ist es gut, wenn „Psychotherapie“ nicht in der Versicherungsaktie steht und Sie deshalb nicht erwähnen müssen, eine Therapie gemacht zu haben.